Tag 23: Social Media in der VHS Lippstadt

Tag 23: Social Media in der VHS Lippstadt

In den letzten Tagen wurde vereinzelt der Einsatz von sozialen Netzwerken, Lernplattformen und dem Internet in der Volkshochschule kritisiert. Ich möchte an dieser Stelle die Chance nutzen und meine Beweggründe näher erläutern, warum ich den Einsatz in der Volkshochschule – im 21. Jahrhundert – für unverzichtbar halte.

Lassen Sie mich zunächst mit einem Video von unseren zukünftigen VHS-Teilnehmenden beginnen: "Technologien aus Sicht von Kindern"

Meine Vision als VHS-Leitung für die Volkshochschule Lippstadt - Anröchte - Erwitte - Rüthen - Warstein lautet: „VHS als ständiger Lernbegleiter“, dies bedeutet, dass ich ALLE Generationen, angefangen vom Kindesalter über  junge Erwachsene und junge Familien bis hin zu älteren Generationen einschließe, aber auch Erwerbslose, Umsteiger und Erwerbstätige. Ich möchte ALLE Zielgruppen von unserer VHS-Arbeit überzeugen und dafür ALLE Medien von Print bis hin zur digitalen Welt nutzen. Das Gerücht, dass es in fünf Jahren kein gedrucktes VHS-Programm mehr gibt, möchte ich an dieser Stelle auch entschärfen. Selbstverständlich werden wir die gedruckte Veröffentlichung weiter nutzen, doch immer mehr unserer Kunden nutzen zur Kursbestellung das Internet. Unsere Druckauflage werden wir sicherlich entsprechend kürzen. Wir müssen uns allerdings einer Tatsache stellen: Wir befinden uns im Informationszeitalter und leben in einer digitalen Gesellschaft. Es kommt im VHS-Bereich zu einer Verschiebung wie auch in vielen anderen Lebensbereichen. Lehr- und Lernmethoden werden durch technische Hilfsmittel wie das Internet verändert. Das Internet nimmt einen immer größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein, dem können wir uns als Volkshochschule nicht verschließen.

Warum setze ich den Blog "VHS-Nachrichten" ein? Mit diesem VHS-Blog, Online-Webtagebuch, möchten wir Sie alle mit auf die Reise zum Thema “Die ersten 100 Tage …” nehmen. Eine solche Fusion im XXL-Format geschieht nicht aller Tage. Alle Beteiligten aus Lippstadt, Anröchte, Erwitte, Rüthen und Warstein sind gespannt wie die Umsetzung erfolgt, möchten natürlich auch gerne übereinander informiert werden und sich noch besser gegenseitig kennenlernen: Wer ist wer? Wer macht was? Wer trifft wen? Was passiert wo? … Darüber hinaus setze ich den Dienst von Twitter, der auch gleichzeitig der Firmenname der in 2006 gegründeten Kapitalgesellschaft ist, ein. Viele sehen in Twitter einen absurden Dienst. Der Grund für das Unverständnis ist, dass der wahre Reiz von Twitter in versteckten Kommunikationseffekten zu finden ist, die sich nur jenen erschließen, die sich auf das Medium längere Zeit einlassen. Letztlich ist Twitter ist eine digitale Anwendung zum Mikroblogging bzw. ein kostenloser Kurznachrichtendienst. Eine nette Einführung zum Thema Twitter ist auf dem Weblog "Mr Gadget" nachzulesen.

Über die Verwendung von „Denglisch“ in diesem Themenfeld ist jegliche Diskussion müßig. „Denglisch“ wäre so etwas wie „backshop“, wohinter sich in der Regel eine Bäckereifiliale verbirgt und wo sicherlich die kritische Frage gerechtfertigt ist, wer für so eine Sprachkreation verantwortlich zeichnet. Terminologien wie „Handy“, „Computer“, „Laptop“, „Internet“, „USB-Stick“,  „downloaden“, „E-Mail“ und „Server“ sind hingegen der Fachsprache Informationstechnologie zuzurechnen bzw. sind diese Begriffe aufgrund ihrer Frequenz in der Sprachverwendung größtenteils bereits im Alltagsvokabular fest verankert. Ohne Fachsprachen wäre die Kommunikation in Bereichen wie der Medizin, der Verwaltung oder dem Rechtswesen undenkbar.

Lassen Sie uns nun ein paar Zahlen anschauen, die meine Entscheidung zur Nutzung von Social Media unterstützt haben. Diese Zahlen wurden u.a. von dem VHS-Kollegen Mark Stocksmeyer, VHS-Herford, für die Bezirks-AG Detmold sowie in einer Präsentation zusammengefasst:

  • Über 40 Mio. Deutsche sind heute in sozialen Netzwerken unterwegs
  • Durchschnittlich 50 Minuten pro Tag verbringen diese in sozialen Netzwerken
  • Über 20 Mio. Deutsche sind auf „Facebook“ registriert – Hinweis: zzt. nutzt die VHS Lippstadt noch kein „Facebook“
  • Durchschnittsalter bei „Facebook“-Nutzern: 38 und bei „Twitter“-Nutzern: 39
  • Twitter-Zahlen: 200 Mio. Nutzer weltweit, 3 Mio. deutschsprachige Konten, 380 Mio. Besucher/Monat, 600 Mio. Suchanfragen auf Twitter/Tag
  • Im Jahr 2010 wurden 100 Mio. Twitter-Konten eröffnet und 25 Mrd. „Tweets“ (Kurznachrichten mit max. Länge von 140 Zeichen) versendet

Ergänzt von mir:

  • Moodle (Stand Dez. 2011): 72.100 Installationen; 57,1 Mio. Nutzer; 5,8 Mio Moodle-Kurse; in 75 Sprachen steht die Bedienoberfläche zur Verfügung (Quelle: Wikipedia; moodle.de)
  • Vielen Volkshochschulen sind die Themen „Multimedia“ und Lernmanagementsysteme (LMS)  - stellvertretend hierfür steht „Moodle“ - wichtig, siehe Referenzliste VHS-Portal

Diese Zahlen sprechen m.E. für sich. Letztlich verfolge ich mit dem Einsatz von sozialen Netzwerken folgende Ziele:

  • Für alle besteht hier eine „Kann“-Option und kein „Muss“.
  • Wichtig ist mir, zeitgemäß unsere Kunden anzusprechen, insbesondere jüngere, für die soziale Netzwerke selbstverständlich sind sowie diejenigen, die in der VHS eher etwas „Verkrustetes“ sehen, nach dem Motto „Makramee für Linkshänder“. Wir haben aber auch herausgefunden, dass die älteren Generationen diese neuen Möglichkeiten ebenfalls als spannend und sehr teilnehmerorientiert empfinden.
  • Viele Kursleitenden freuen sich, dass ein neuer Weg eingeschlagen wird, auf den sie schon lange gewartet haben. Hinzukommt, dass sich die Lehr- und Unterrichtsmaterialien in den letzten Jahren sehr verändert haben und digitale Formate inzwischen Standard sind.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt, insbesondere in Zeiten von leeren Kassen, ist das Marketing über das Internet. Beschäftigt man sich näher mit dem Thema „Social Media Marketing (SMM)“, dann realisiert man sehr schnell, dass unterschiedliche Distributionswege gewählt werden sollten. An dieser Stelle ein paar interessante Links,  um einen ersten Eindruck zu bekommen: "Social Media Marketing (wikipedia)" ; "Social Media Nutzerzahlen und Trends in Deutschland"; "Social Media Marketing: Die 30 besten Tipps"
  • Eine moderne VHS kann sich den sozialen Netzwerken nicht verschließen, zumal die Technik uns immer fünf Schritte voraus sein wird. Selbstverständlich ist für mich, dass weiterhin auch klassische Kommunikationskanäle bedient werden müssen.

Ich hoffe, hiermit ein paar Zweifel aus dem Weg geräumt zu haben. Sollten noch weitere Einwände bestehen, dann stehe ich gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Und ich möchte mich bei denjenigen bedanken, die mich auf diesem Weg begleiten und unterstützen!

Volkshochschule LIPPSTADT
Lippstadt-Anröchte-Erwitte-Rüthen-Warstein

Barthstraße 2 | 59557 Lippstadt
   02941 2895-0
  02941 2895-28
  vhs@lippstadt.de
  Facebook


Öffnungszeiten der Geschäftsstelle

Öffnungszeiten Beratung/Anmeldung Integration