Im Herbst 2000 ist die VHS auf den sogenannten “Feldherrnhügel” im Wohnpark Süd gezogen. Ich habe mal ein wenig recherchiert, was für eine Geschichte das Gebäude schreibt. Die VHS ist zusammen mit dem Studienzentrum der Fernuniversität Hagen im ehemaligen Kasernengebäude 23 untergebracht, der ehemaligen Kantine der Churchill Barracks, in der die britischen Soldaten “Royal Artillerie” bis 1992 speisten. Anstelle von Lebensmittel sollte “geistige Nahrung” ausgeteilt werden. Erbaut wurde diese Kaserne bereits 1936/37 und nannte sich “Flak-Kaserne”. Bevor die Royal Artillerie aus Lippstadt abzog, wussten nur wenige wie es tatsächlich auf dem 30 Hektar großen Gelände hinter Mauern, Stacheldraht, Wachposten und Sichtschutzplanen aussah. Mir ist diese Situation aus Wiesbaden und Bielefeld nicht ganz unbekannt. Bis vor wenige Jahre bin ich regelmäßig zu den sogenannten “Pantomime Theatre” in Bielefeld gegangen und kann nur sagen: hinter den Mauern ticken die Uhren wirklich anders und man hat nicht mehr das Gefühl in Deutschland zu sein, Erinnerungen aus meiner Zeit in England wurden jedes Mal wieder geweckt. – Die Stadt Lippstadt hat diese Militärbauten als Dokumente der Orts- und Landesgeschichte auf ihre Denkmalliste gesetzt. Die Kaserne ist baukulturell hoch interessant, doch politisch-historisch aus einer sehr belastenden Zeit. Ich würde zusammenfassen: Baulich und standortmäßig ein grandioses Gebäude für eine Volkshochschule, doch finanziell ist der Unterhalt auch nicht zu unterschätzen ...