Lippstadt
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Ghana und LGBTQ - Arbeitsbedingungen, Diskriminierung, Armut


Kursnummer 241-11411
Beginn Mi., 15.05.2024, 18:30 - 20:00 Uhr
Kursgebühr 0,00 €
Dauer 1 Termin
Kursleitung Ulrike Dufner
Kursort
Ghana gehört neben der Elfenbeinküste zu den beiden größten Anbaugebieten für Kakao. Schon lange unterstützt die Fairtrade Bewegung die dort tätigen Menschen in ihrem Kampf für faire Löhne und Arbeitsbedingungen. In dieser Veranstaltung soll das Augenmerk auf ein weiteres großes Problem gelegt werden. Die Situation in Ghana wird immer schwieriger für LGBTQI: Ende Februar 2024 hat das Parlament in Ghana ein Gesetz verabschiedet, das drakonische Strafen für gleichgeschlechtlichen Sex und für LGBTQI-Organisationen vorsieht. Das Gesetz wurde bereits 2021 im Parlament eingebracht und stellt nicht nur gleichgeschlechtlichen unter Strafe sondern auch die Advocacy-Organisationen von LGBTQI. Bestraft werden soll auch, wer diese nicht den Behörden meldet. Insbesondere jungen LGBTQI drohten international geächtete und verbotene Zwangsbehandlungen zur Geschlechtsumwandlung. Das Verabschieden eines solchen Gesetzes ist Ausdruck für einen gesellschaftlichen Wandel, der sich bereits seit längerem abzeichnete. Hierbei spielen alle religiösen Gruppierungen, katholische, evangelikale, islamische und traditionelle religiöse Gruppen und Führungspersonen sich gegenseitig in die Hände. Sie erhalten Unterstützung von lokalen und staatlichen Regierungsbehörden und -beamten. Die damit einhergehende Diskriminierung betrifft alle Lebensbereiche von LGBTQI – die Familie, die Ausbildung, die Arbeit, die Freizeit. Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass LGBTQI in Ghana und in anderen Ländern mit vergleichbarer Diskriminierungspraxis in die Armut getrieben werden. Sie haben insbesondere auch auf dem Land kaum Chancen auf ein sorgenfreies, gedeihliches Einkommen. Gerade auch im ländlichen Raum gibt es deutlich weniger Nischen, die sexuellen Neigungen frei auszuleben. Es soll auf die aktuelle Entwicklung und Forschung eingegangen werden. Uns interessiert dabei vor allem, welche Auswirkungen die Repressionen gegen die LGBTQI für Personen in der Landwirtschaft haben und wie der derzeitige Stand der Forschung dazu ist. Während es einige Berichte darüber gibt, welche die Einstellung der Mehrheit der Bevölkerung zu LGBTQI dokumentieren, dürfte es deutlich schwieriger sein, den LGBTQI eine Stimme zu geben und von ihnen zu erfahren, wie sie der Armut bedingt durch Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt entkommen können. „Discrimination against lesbian, gay, bisexual, transgender and intersex people makes them vulnerable to extreme poverty and living in poverty they experience intersecting forms of discrimination that prevent the full enjoyment of their human rights.“

Ulrike Dufner ist Politikwissenschaftlerin und Turkologin, lebte viele Jahre in der Türkei und im Nahen und Mittleren Osten. Seit 2020 Geschäftsführerin von SÜDWIND Institut für Ökonomie und Ökumene.

Vortrag in Kooperation mit Fairtrade Town Lippstadt




Datum
15.05.2024
Uhrzeit
18:30 - 20:00 Uhr



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